Ikone der Evolution: Archaeopteryx

Fossile Feder von Archaeopteryx
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© Carola Radke, Naturkundemuseum Berlin

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Ikone der Evolution: Archaeopteryx

Ein Weltstar aus EichstÀtt

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Als Hermann von Meyer 1861 eine versteinerte Feder aus den Plattenkalken beschrieb, ahnte er nicht, dass sie eine wissenschaftliche Sensation werden wĂŒrde. Er nannte das Fossil Archaeopteryx, was "Ur-Feder" oder "Ur-FlĂŒgel" bedeutet.

Schon zwei Jahre spĂ€ter wurde klar, zu welchem merkwĂŒrdigen Tier die Feder gehörte: einem Mischwesen aus Reptilien und Vögeln. Genau solche Übergangs-Formen zwischen Tiergruppen, solche "Missing-Links", hatte Charles Darwin wenige Jahre zuvor vorausgesagt. Archaeopteryx bestĂ€tigt eindrucksvoll das bis heute gĂŒltige Modell von der Evolution der Arten. Unser grundlegendes Wissen ĂŒber die Evolution von Organismen, vom Virus bis zum Mensch, basiert auf diesen Fossilien.

Dino, Vogel, oder beides?

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Archaeopteryx besitzt sowohl Merkmale von Reptilien als auch von Vögeln.

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War Archaeopteryx nun ein Dinosaurier, also ein Reptil, oder ein Vogel? Heute wissen wir: Es gab eine Reihe gefiederter Dinosaurier, und eine Grenze zwischen Dinosaurier und Vogel lÀsst sich nicht ziehen. Unsere heutigen Vögel sind Dinosaurier!

Das EichstÀtter Exemplar

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Unser Exemplar von Archaeopteryx, der vierte Skelettfund, wurde 1951 in EichstĂ€tt entdeckt. Es ist auf zwei Platten erhalten. Erst 20 Jahre nach dem Fund wurde das Exemplar als Archaeopteryx erkannt, denn nur der Schattenwurf im schrĂ€g einfallenden Licht lĂ€sst die FederabdrĂŒcke an FlĂŒgel und Schwanz erkennen.

Es ist das kleinste bekannte Exemplar. Sein besonders gut erhaltener SchĂ€del wurde intensiv erforscht. Mit dem Bischöflichen Seminar St. Willibald in EichstĂ€tt ist es das einzige vollstĂ€ndig erhaltene Exemplar, das einen EigentĂŒmer in der Fundregion hat. Das Jura-Museum wurde gegrĂŒndet, damit Sie dieses bedeutende Fossil bewundern können.

Wozu brauchte ein Dino Federn?

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Archaeopteryx lebte auf den Inseln im Jura-Meer. Vermutlich jagten die Tiere Insekten und kleine Wirbeltiere. FlĂŒgel erlaubten weite SprĂŒnge bei guter Balance durch den Schwanz. Archaeopteryx konnte vermutlich auch auf BĂ€ume klettern, um dort Insekten zu jagen, und danach einfach heruntersegeln. In der kargen Vegetation wĂ€rmten die Federn auch in kalten NĂ€chten.

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Rekonstruktion von Archaeopteryx beim Insektenfang auf einem Baum
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© Frederik Spindler

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